San Gimignano

Toskana, Italien

San Gimignano wird mit gutem Grund "mittelalterliches Manhattan" oder die "Stadt der schönen Türme" genannt. Die bezaubernde Stadt ist, umgeben von atemberaubenden toskanischen Landschaften, ein perfektes Ausflugsziel. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe ist berühmt für seine gut erhaltenen Turmhäuser, ebenso wie für seine erstaunlich schönen Wandmalereien in den Kirchen. Insbesondere die kleine Kirche "" ist zwar leicht zu übersehen, aber hat sehr kreative und fantasievolle Darstellungen von der Hölle.

Schlendere durch die charmanten Straßen und gönn dir das angeblich beste Gelato in der gesamten Toskana - du musst dich dabei durch viel Eis durchkosten, um deine eigene Bewertung abzugeben ;-). Aber das tatsächlich beste in der Stadt ist es auf einen der Türme zu steigen und die fantastische Aussicht zu genießen.

Top Highlights von San Gimignano

Unvergesslicher 360°-Blick auf San Gimignano
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Torre Grossa
San Gimignano
Wenn du durch die gepflasterten Straßen von San Gimignano wanderst, dann gibt es einen Ort, den du auf keinen Fall verpassen solltest: die Torre Grossa. Sie ist der höchste Turm der Stadt, 54 Meter hoch und schon seit dem 14. Jh. ein Symbol der Macht und des Reichturms. Der Aufstieg mag etwas herausfordernd sein – 218 Stufen, ohne Aufzug – aber die Belohnung ist es wert: ein atemberaubender 360-Grad-Blick auf die toskanische Landschaft, die Weinberge und das Meer aus Ziegeln, das sich unter dir ausbreitet.
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Palazzo Comunale
San Gimignano
Im majestätischen Palazzo Comunale, der seit 1337 als Regierungssitz von San Gimignano dient, wandelst du auf den Spuren von Dante Alighieri, der hier im Jahr 1300 als Botschafter weilte. Der imposante Bau aus dem 13. Jh. besticht durch seine charakteristische Fassade mit Bogenfenstern und einem historischen Balkon für öffentliche Ansprachen.
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Piazza del Duomo
San Gimignano
Auf der trapezförmigen Piazza del Duomo erlebst du das pulsierende Herz des mittelalterlichen San Gimignano, wo sich seit dem 11. Jh. religiöses und politisches Leben vereinen. Die imposante Collegiata thront auf der Westseite über einer Freitreppe, während der Palazzo Vecchio del Podestà mit seinen markanten Türmen die Ostseite dominiert.
Piazza della Cisterna
San Gimignano
Auf der dreieckigen Piazza della Cisterna, einem der beiden wichtigsten Plätze San Gimignanos, erlebst du mittelalterliches Flair in seiner authentischsten Form. Der im 13. Jh. angelegte Platz liegt am historischen Kreuzungspunkt der Via Francigena mit der Straße von Pisa nach Siena und diente einst als Marktplatz und Austragungsort für Feste und Turniere.
Chiesa di Sant'Agostino
San Gimignano
In der Chiesa di Sant'Agostino aus dem späten 13. Jh. erwartet dich eine faszinierende Mischung aus romanischer und gotischer Architektur. Die schlichte Fassade täuscht - im Inneren findest du beeindruckende Fresken von Benozzo Gozzoli aus dem 15. Jh., darunter Szenen aus dem Leben des heiligen Augustinus und eine ungewöhnliche Darstellung des heiligen Sebastian.
Kollegiatskirche von San Gimignano
San Gimignano
Die Basilica di Santa Maria Assunta dominiert seit dem 11. Jh. den westlichen Teil der Piazza del Duomo und ist das wichtigste katholische Gotteshaus San Gimignanos. Der ursprünglich 1148 geweihte Bau wurde im 13. und 15. Jh. erweitert und beeindruckt durch seine romanische Fassade mit Doppelportal und zentralem Rosettenfenster.
Porta San Giovanni
San Gimignano
Die Porta San Giovanni ist das bedeutendste Stadttor der Wehrmauern von San Gimignano und diente seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1262 als wichtiger Zugangspunkt für Reisende aus Siena entlang der Via Francigena. Mit ihrem charakteristischen Sieneser Rundbogen und dem überhängenden Wachturm, der von kunstvoll verzierten Kragsteinen getragen wird, ist sie ein eindrucksvolles Beispiel mittelalterlicher Befestigungsarchitektur.
Porta San Matteo
San Gimignano
Rocca di Montestaffoli
San Gimignano
Die mittelalterliche Rocca di Montestaffoli thront über San Gimignano und zeugt von der bewegten Geschichte dieser toskanischen Handelsstadt. Wo im frühen Mittelalter der Bischof von Volterra residierte, errichteten die Florentiner 1353 die heutige Festungsanlage zum Schutz der von Pest und Familienfehden geplagten Stadtbevölkerung.
Santa Maria Assunta a Cellole
San Gimignano
In der malerischen Landschaft der Toskana, nahe San Gimignano, entdeckst du die Pieve di Santa Maria Assunta - eine Kirche, deren Geschichte bis ins Jahr 949 zurückreicht. Der ursprünglich dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Bau wurde im frühen 11. Jh. Santa Maria Assunta gewidmet und erhielt nach umfangreichen Renovierungen seine Weihe im Jahr 1238.

Reiseinfos

Wie lange sollte man bleiben?

San Gimignano kann man sehr gut in einem halben Tag ansehen. Komm am besten früh morgens oder spät Nachmittags, um Stoßzeiten zu vermeiden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Am frühen Vormittag findest du noch gute Parkplätze. Wenn du am Nachmittag kommst, kannst du auch bis zum Sonnenuntergang bleiben und ihn hier genießen.

Wann ist die beste Zeit für San Gimignano?

Die besten Monate für eine Reise in die Toskana sind von April bis Juli und wieder von September bis Oktober. Zu dieser Zeit herrscht angenehmes Wetter und weniger Gedränge. Die Sommermonate von Juni bis August sind auch sehr beliebt, aber genau deshalb ist es in der kleinen Stadt dann recht schnell überfüllt.

Anreise nach San Gimignano

Die einfachste Möglichkeit, nach San Gimignano zu gelangen, ist mit dem Auto. Von Florenz aus nimmst du die Autobahn Siena-Florenz und fährst an der Ausfahrt Poggibonsi Nord ab. Folge dann den Schildern nach San Gimignano. Kommst du aus Siena, folgst du ebenfalls der Autobahn Richtung Florenz und nimmst die Ausfahrt Poggibonsi Nord. Außerhalb der kleinen Stadt gibt es mehrere Parkbereiche.

Öffentliche Verkehrsmittel: San Gimignano selbst hat keinen Bahnhof; der nächste befindet sich in Poggibonsi. Von dort bringt dich ein Bus in etwa 25 Minuten direkt in die Stadt. Für San Gimignano ist ein Auto ein großer Vorteil.

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Geschichte

San Gimignanos bewegte Vergangenheit beginnt als etruskisches Dorf 300 v. Chr. Der Name der Stadt ehrt den heiligen Geminianus, den Bischof von Modena, der angeblich im Jahr 450 n. Chr. das damalige Schloss vor der Zerstörung durch die Barbaren gerettet hat. Dieses Ereignis markierte den Beginn einer ummauerten Siedlung um eine dem Heiligen gewidmete Kirche. Später wurde der Ort "Schloss von San Gimignano" oder das "Schloss des Waldes" genannt aufgrund der umliegenden Wälder. 929 fiel die Siedlung unter die Herrschaft der Bischöfe von Volterra.

Das Mittelalter verwandelte San Gimignano dank seiner Lage an der Via Francigena in einen wichtigen Zwischenstopp für Pilger auf dem Weg nach Rom. Die Stadt gedieh durch den Handel mit Safran und Vernaccia-Wein, Gütern, die damals sowohl in der Küche als auch in der Tuchfärberei hoch geschätzt wurden. 1199 wurde die Unabhängigkeit von den Bischöfen von Volterra erklärt, was eine Zeit des Wohlstands einläutete, geprägt durch den Bau von Kirchen und öffentlichen Gebäuden.

Diese Ära war jedoch auch von zahlreichen Konflikten geprägt. Auch innerhalb der Stadtmauern setzten sich die blutigen Familienfehden zwischen Guelfen und Ghibellinen fort. Diese Konflikte führten zum Bau konkurrierender Turmhäuser, die zu einem prägenden Merkmal der Stadtsilhouette wurden. Auf ihrem Höhepunkt zierten 72 (!) Türme die Landschaft. Es wurden später sogar Einschränkungen auferlegt, um ihre Höhe auf die des Palazzo Comunale zu beschränken.

Die Entwicklung von San Gimignano nahm mit dem Schwarzen Tod im Jahr 1348 eine dramatische Wendung, der die Bevölkerung halbierte. Nach der anschließenden Unterwerfung durch Florenz fiel die Stadt in einen Dornröschenschlaf und bewahrte damit ihren mittelalterlichen Charakter. Im 19. Jahrhundert lebte sie wieder etwas auf, als ihr historischer und künstlerischer Wert erkannt wurde. Heute steht San Gimignano als UNESCO-Weltkulturerbe und wird für ihre gut erhaltene gotische und romanische Architektur gefeiert, einschließlich der berühmten Turmhäuser.

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