Wer hat nicht von Pisa gehört? Mit seinem legendären Schiefen Turm zieht diese weltberühmte UNESCO-Stadt jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Neben dem Turm beherbergt Pisa auch wunderschöne Renaissance-Architektur und köstliche toskanische Küche. All das macht Pisa zu einem großartigen Ziel für einen Tagesausflug.
Top 10 Highlights von Pisa
Pisa, Toskana
Der Schiefe Turm von Pisa ist mit seiner markanten Neigung eines der beliebtesten Wahrzeichen der Welt. Die Konstruktion des Turms begann 1173, doch bereits bei der Errichtung der dritten Etage 1185 begann er sich aufgrund des weichen, sandigen Untergrunds zu neigen. Der Turm, der ursprünglich als freistehender Glockenturm für den Dom von Pisa geplant war, wurde durch eine Reihe von Bauunterbrechungen und späteren Korrekturen letztlich 1372 vollendet. Heute steht er mit einer beeindruckenden Neigung von etwa vier Grad und lockt jährlich Millionen von Besuchern an, die den Mut aufbringen, seine 294 Stufen zu erklimmen.
Pisa, Toskana
Der Platz der Wunder, auch als Piazza del Duomo bekannt, ist einer der schönsten Plätze der Welt. Hier ragt der berühmte schiefe Turm als kühner Glockenturm neben dem majestätischen Dom empor, dessen weiße Marmorfassade in der toskanischen Sonne glänzt. Auf dem weitläufigen Rasenplatz vervollständigen das achteckige Baptisterium und der kunstvoll verzierte Camposanto das harmonische Quartett der Bauwerke, die zusammen eine fast surreale Atmosphäre bieten.
Pisa, Toskana
Der Dom von Pisa, das älteste Bauwerk auf der Piazza dei Miracoli, wurde 1064 außerhalb der damaligen Stadtmauern begonnen, um Pisas Selbstbewusstsein gegenüber potentiellen Angriffen zu demonstrieren. Der Bau wurde durch Kriegsbeute, v.a. durch einen siegreichen Angriff auf die Sarazenen in Palermo. Für die Kunstgeschichte ist der Ursprung des Bauwerks besonders spannend, da er - mit dem Markusdom - zu den ersten Monumentalbauten des mittelalterlichen Italiens gehört. Der Dom wurde entweder vor oder zeitgleich mit der Basilika in Venedig errichtet. Zur damaligen Zeit lagen die beiden starken Seemächte im Wettstreit miteinander und wollten jeweils ihre kulturelle Vorherrschaft unter Beweis stellen. Unklar ist auch, woher der Baumeister die Ideen für die persischen und byzantinischen Einflüsse hatte.
Das größte Baptisterium der Welt
Pisa, Toskana
Wie eine marmorne Krone erhebt sich das Baptisterium auf der Piazza dei Miracoli. Errichtet ab 1153 nach den Plänen von Diotisalvi, besticht das Bauwerk durch seine ungewöhnliche Kombination aus romanischer Strenge und gotischer Eleganz. Mit einer Höhe von 55 Metern und einem Durchmesser von über 100 Metern ist es das größte Baptisterium weltweit. Besonders beeindruckend sind die zwei unterschiedlich gestalteten Kuppelhälften, die bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang in einem wunderbaren Farbenspiel erstrahlen.
Im Inneren zieht die schlichte, fast asketische Atmosphäre die Aufmerksamkeit auf die Marmorkanzel von Nicola Pisano, einem Meisterwerk aus dem Jahr 1260, das als entscheidender Beginn der Renaissance gilt. Hier offenbart sich auch halbstündlich sein akustisches Wunder: Die doppelte Kuppelform, eine innere pyramidenförmige und eine äußere halbkugelförmige, lässt selbst geflüsterte Worte fast wie himmlischen Gesang erklingen.
Pisa, Toskana
Am Rande des berühmten Domplatzes befindet sich der Campo Santo. Buchstäblich als Heiliges Feld übersetzt, wurde der Friedhof zum Teil auf Erde aus Golgatha erbaut – ein Ort, der angeblich so heilig ist, dass dort bestattete Körper einer Legende nach innerhalb von nur 24 Stunden verfallen. Diese heilige Erde wurde von Kreuzfahrern zurück nach Italien gebracht.
Pisa, Toskana
Auf dem Weg zum Schiefen Turm von Pisa ist dieser fotogene Platz, welcher einst das politische und administrative Zentrum der Stadt war, einen Abstecher wert. Er ist umgeben von beeindruckenden Gebäuden, darunter der Kirche Santo Stefano dei Cavalieri und dem Palazzo della Carovana, der einst Sitz des Ordens der Ritter von Santo Stefano war. Die Fassade mit ihren kunstvollen Sgraffito-Verzierungen und den markanten Büsten römischer Großmeister, erzählt stumm von vergangenen Epochen.
Pisa, Toskana
Der Palazzo Blu, ein ehemaliger Adelspalast aus dem 14. Jhd., beherbergt sowohl eine schöne Dauerausstellung mit Mobiliar und toskanischer Malerei als auch wechselnde Kunstausstellungen. Es gibt sogar ein paar Stücke von Galileo Galilei. Sehr gut geeignet für Kunstliebhaber, die den Massen und der Sommerhitze für ein oder zwei Stunden entfliehen wollen.
Pisa, Toskana
Die Santa Maria della Spina ist ein wahres Juwel der pisanisch-gotischen Architektur in Pisa. Diese kleine, aber beeindruckende Kirche aus weißem Marmor wurde 1230 erbaut und besticht durch ihre filigrane Fassadengestaltung mit zahlreichen Statuen und kunstvollen Spitzbögen. Ursprünglich diente die Kirche als Aufbewahrungsort für einen Dorn der Dornenkrone Christi, was ihr den Namen "Spina" einbrachte.
1. Universitäre Botanische Garten der Welt
Botanischer Garten von Pisa
Pisa, Toskana
Der Botanische Garten von Pisa, gegründet 1543 unter der Leitung des Botanikers Luca Ghini, gilt als ältester universitärer botanischer Garten der Welt. Er wurde schon früh zur Erforschung der Heilwirkung von Pflanzen genutzt. Ursprünglich am Arno-Ufer errichtet, wurde er 1591 an seinen heutigen Standort verlegt.
Die Gartenanlage beherbergt 550 Arten exotische Pflanzen und 140 Heilpflanzen, inkl. bedrohte Pflanzenarten. Besonders beeindruckend sind die zwei jahrhundertealte Bäume, Ginkgo und die Immergrüne Magnolie - beide aus dem Jahr 1787.
Besucher können auch das Arboretum erkunden, durch historische Gewächshäuser mit Sukkulenten und Farnen schlendern und das Botanische Museum besuchen.
Reiseinfos
Wann ist die beste Reisezeit?
Die beste Zeit, um Pisa zu besuchen, ist von Spätfrühling bis Frühherbst, insbesondere von Mai bis September. In diesen Monaten ist das Wetter warm und sonnig – perfekt, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden und Veranstaltungen wie die Luminara di San Ranieri im Juni zu genießen. Für weniger Menschenmassen und mildere Temperaturen empfiehlt es sich, im Mai oder September zu kommen. Vermeide die Hochsommermonate Juli und August, wenn die Temperaturen hoch sind und die Touristenmassen am größten.
Wieviel Zeit braucht man?
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind alle kompakt auf der Piazza del Duomo gelegen. Das bedeutet, dass du nur 4-5 Stunden für Pisa benötigst, je nachdem, wie lange die Warteschlangen für den Turmaufstieg sind und wie gerne du den Dom und das Baptisterium bestaunen möchtest. Um das Beste aus deinem Besuch herauszuholen, erkunde die Stadt früh am Morgen oder später am Nachmittag, um die größten Menschenmassen zu vermeiden.
Anreise
Mit dem Flugzeug
Der Flughafen Pisa, Galileo Galilei ist der größte Flughafen der Toskana und daher gut mit verschiedenen europäischen Städten und einigen interkontinentalen Zielen vernetzt. Der Flughafen liegt nur 2km vom Stadtzentrum entfernt. Regelmäßige Bus- und Taxidienste stehen zur Verfügung.
Mit dem Zug
Pisa hat hervorragende Bahnverbindungen, wobei Pisa Centrale der Hauptbahnhof ist. Züge aus großen Städten wie Florenz, Rom und Mailand halten hier regelmäßig. Von Florenz aus dauert die Fahrt etwa eine Stunde, während die Reise von Rom etwa zweieinhalb Stunden dauert. Trenitalia und Italo betreiben häufige und effiziente Verbindungen, was das Reisen mit dem Zug zu einer bequemen und beliebten Option macht. Vom Bahnhof aus ist es ein kurzer Spaziergang zu Pisa's Altstadt.
Mit dem Auto
Wenn du lieber mit dem Auto fährst, kannst du Pisa über die Autobahn A11 von Florenz oder die Autobahn A12 von Genua oder Rom erreichen.
Beachte, dass das Parken im Stadtzentrum begrenzt (ZTL-Zone!) und teuer ist. Parke daher am besten außerhalb des Stadtzentrums. Es gibt ausreichend Parkplätze für dein Auto.
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Geschichte
Zur Römerzeit war Pisa eine bedeutende Marinebasis und wurde 180 v. Chr. römische Kolonie. Sie florierte weiter als Hafenzentrum. Bemerkenswerte archäologische Überreste wie die "Nero-Bäder" bezeugen Pisa's Wohlstand aus dieser Zeit.
Im Mittelalter war Pisa eine mächtige Seerepublik, die mit Städten wie Genua und Venedig an Macht und Prestige konkurrierte. Ihre strategische Lage am Arno und die Nähe zum Mittelmeer machten die Stadt zu einem florierenden Handels- und Wirtschaftszentrum. Pisa blühte als Zentrum für Kunst, Wissenschaft und Architektur auf und zog Gelehrte, Künstler und Kaufleute aus ganz Europa an.
Der Bau des Schiefen Turms von Pisa begann im 12. Jhd. als Teil des großen Kathedralkomplexes. Aufgrund von instabilem Boden und schlechtem Fundament begann der Turm jedoch schon vor seiner Fertigstellung zu kippen. Was normalerweise zu einem Disaster führen würde, hat Pisa schließendlich zu seinem berühmtesten Wahrzeichen gebracht.
Die maritime Stärke der Stadt ermöglichte es ihr, das westliche Mittelmeer zu dominieren, und ihre Beteiligung an den Kreuzzügen verstärkte ihren Reichtum und Einfluss. Pisas Schicksal verschlechterte sich jedoch nach einer bedeutenden Niederlage gegen Genua in der Schlacht von Meloria im Jahr 1284.
Im 15. Jhd. machte die Verschlammung des Arno den Hafen von Pisa unbrauchbar, was zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Macht führte. Die Stadt fiel 1405 unter die Kontrolle von Florenz, erlangte Ende des 15. Jhd. kurzzeitig Unabhängigkeit und wurde 1509 schließlich wieder von Florenz annektiert.
Trotz dieser Herausforderungen erlebte Pisa unter der Herrschaft der Großherzöge der Toskana, welche die Infrastruktur modernisierten, Perioden des Aufschwungs. Heute ist Pisa vor allem für seinen weltberühmten Schiefen Turm bekannt.
Also komm und entdecke selbst die faszinierende Geschichte von Pisa und vergiss nicht, ein Foto mit dem Schiefen Turm im Hintergrund zu machen!