Matera, die beeindruckende Stadt der Höhlen, ist zurecht ein Weltkulturerbe. Mit einer Vergangenheit, die über 7.000 Jahre zurückreicht, ist sie eine der ältesten noch bewohnten Städte der Welt. Früher als Schande Italiens gesehen, fasziniert Matera heute Besucher aus aller Welt mit ihrem in sich verschachteltem Netzwerk aus Kalkstein-Kirchen und Höhlenwohnungen.
Streife durch die , wo Höhlenwohnungen, Felskirchen und Boutique-Hotels nahtlos in die felsige Landschaft eingebettet sind. Wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt, glühen die steinernen Fassaden der Stadt in einem warmen, ätherischen Licht. Ob du durch die labyrinthartigen Straßen wanderst, den Sonnenuntergang vom aus genießt oder das Brot von Matera probierst, ein Besuch dieser Stadt lässt dich in eine Welt eintauchen, die weiterhin verzaubert und inspiriert.
Top 10 Highlights von Matera
Reiseinspiration
Reiseinfos
Beste Reisezeit
Am schönsten ist Matera von April bis Oktober. In diesen Monaten genießt du angenehm warmes Wetter und kannst viel unternehmen.
Frühling
Von April bis Mai, zeigt sich Matera in voller Blütenpracht. Mit Temperaturen, die sich im Schnitt zwischen 15°C und 18°C bewegen, ist es die ideale Zeit, um die berühmten Sassi und die Outdoor-Attraktionen der Stadt zu erkunden. - Und das ganz ohne den Trubel des Sommers.
Sommer
Wenn du im Juni bis August kommst, erwartet dich heißes und trockenes Wetter. Diese Monate sind super für Apulien, insbesondere für den Strandurlaub, allerdings ist dann auch am meisten los in Matera. Um der sengenden Hitze zu entkommen, beginne deine Tour früh morgens oder spät am Nachmittag. Während der Mittagszeit mach eine Pause oder plane einen Besuch in einer der Höhlen und Kirchen.
Herbst
Im September und Oktober sind die Temperaturen wieder mild bis angenehm warm.
Anreise
Flugzeug
Der Flughafen in Bari ist Materas nächster Flughafen und liegt etwa 65 km entfernt. Nach deiner Ankunft erreichst du Matera am einfachsten mit dem Auto oder dem Bus.
Bus
Mit dem Bus dauert die Fahrt rund 1 Stunde und 15 Minuten von Bari. Mit einem Ticketpreis von etwa 4–7 € ist die Busfahrt die preiswerteste Wahl.
Auto
Viele verbinden den Besuch in Matera mit einem Roadtrip durch Apulien, weshalb ein Mietwagen sehr beliebt ist. Vom Flughafen Bari brauchst du etwa 50 Minuten (über die Autobahnen SS 96 und SS 99) nach Matera.
Wenn du aus dem Westen, zum Beispiel von Neapel, anreist, nimmst du die Autobahnen A3 und E847.
Das historische Zentrum von Matera ist größtenteils eine ZTL-Zone und somit für Fahrzeuge gesperrt. Im moderneren Teil von Matera findest du aber genug Plätze zum Parken.
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Spezialitäten
Regionale Getränke
Genieße einen Cocktail im Zipa Cafe, einer einzigartigen Höhlenbar. Mit seiner gemütlichen Atmosphäre und handgemachten Getränken ist es der perfekte Ort, um sich nach einem Tag des Erkundens zu entspannen.
Typische Gerichte in Matera
Matera bietet traditionellen Gerichte reich an Aromen:
- Cavatelli Materani: Kleine, handgemachte Pastaschalen, serviert mit einer herzhaften Tomatensoße, oft mit Semmelbröseln
- Pane di Matera: Ein traditionelles Brot aus Hartweizengrieß, bekannt für seine knusprige Kruste und weiches Inneres, in einer unverwechselbaren Form und in Holzöfen gebacken.
- Peperoni cruschi: Sonnengetrocknete rote Paprika, die dann frittiert werden, bieten ein einzigartiges Aroma. Sie sind eine köstliche Ergänzung zu Salaten oder Pasta.
- Capocollo di Martina Franca: Ein gewürztes, gepökeltes Fleisch vom Schweinehals, das aus Martina Franca stammt und dünn geschnitten serviert wird.
- Lucanica Wurst: Würzige Würste aus einer Mischung aus Schweinefleisch, Fett und Gewürzen, geeignet zum Grillen, Braten oder als Zusatz zu Pastagerichten.
Geschichte
Matera, eine Stadt, deren Ursprünge bis ins Paläolithikum, das 10. Jahrtausend vor Christus, zurückreichen, zählt zu den ältesten kontinuierlich bewohnten Orten der Welt. Die Sassi von Matera, eine Ansammlung in den Kalkstein geschlagener Höhlenwohnungen, bilden das Herz der antiken Stadtgeschichte. Ursprünglich natürliche Höhlen, wurden sie über Jahrtausende hinweg erweitert und ausgebaut. Die geographische Lage Materas am Rand einer tiefen Schlucht, gespeist von zwei natürlichen Bächen, begünstigte sowohl die frühe Entwicklung als auch die Verteidigung der Stadt.
Im Laufe ihrer bewegten Geschichte stand Matera unter der Herrschaft der Römer, Langobarden, Araber, Byzantiner, Schwaben, Anjou, Aragon und der Bourbonen, bis sie schlussendlich in den modernen italienischen Staat integriert wurde. Von den Römern im Jahr 251 v. Chr. als Matheola gegründet, fiel Matera später an die Langobarden und wurde Teil des Herzogtums Benevento im Jahre 664 n. Chr.
In den 1950er Jahren standen die Sassi von Matera als Synonym für Armut. Mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung lebte unter katastrophalen Bedingungen in diesen Höhlenbehausungen, ohne Zugang zu modernen Annehmlichkeiten, was zu einer hohen Kindersterblichkeit und weit verbreiteter Mangelernährung führte. Die offenkundige Armut führte zu von der Regierung initiierten Umsiedlungen und Verbesserungsmaßnahmen der Lebensbedingungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Durch die Revitalisierungsmaßnahmen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandelte sich Matera von einem Symbol der Armut zu einem UNESCO-Weltkulturerbe, das für seine einzigartige Kulturlandschaft und historische Bedeutung gefeiert wird. Im Jahr 2019 wurde Matera zur europäischen Kulturhauptstadt ernannt, ein Meilenstein, der die außergewöhnliche Entwicklung der Stadt von einer antiken Siedlung zu einem Zentrum der Kultur- und Geschichtsbewahrung würdigt.