12 Orte, die selbst Wiener überraschen

Nicole
September, 2024

Du denkst, du kennst Wien? Ganz sicher? Es gibt sie nämlich, diese Orte, die selbst eingefleischten Wienern fremd sind – kleine, feine Ecken, die abseits der Ringstraße auf Entdeckung warten. Ja klar, Schönbrunn und der Stephansdom sind beeindruckend, aber wenn du mal wirklich hinter die Kulissen dieser Stadt blicken willst, dann bist du hier richtig.

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Otto Wagner Villa (Ernst Fuchs Museum)

Etwas außerhalb versteckt in Hütteldorf liegt die von Otto Wagner entworfene . Es war das zu Hause von Ernst Fuchs, dem Mitbegründer des Wiener Phantastischen Realismus und er hat sie in ein surreales, farbenfrohes Märchenhaus verwandelt. Stell dir vor, du betrittst einen Ort, der irgendwo zwischen Alice im Wunderland und wilder Dali-Party liegt. Von goldenen Treppengeländern, Skulpturen bis zu phantastischen Gemälden und schrägen Deko-Ideen – Jeder Raum ist ein Kaleidoskop aus Farben, Formen und Träumen. Ein wahrer Geheimtipp für Kunstliebhaber!

Kapuzinergruft: Ein Date mit der Habsburger Monarchie

Was wäre Wien ohne eine Portion morbiden Charme? Genau dafür ist die perfekt geeignet. Touristen werden sich vielleicht über diesen Punkt wundern, aber viele WienerInnen haben selbst noch nie einen Fuß in die Gruft hineingesetzt.

Hier liegt die Crème de la Crème der Habsburger Dynastie – 149 Habsburgern, darunter Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Sisi. Wenn du also Lust auf ein bisschen morbide Geschichte und prunkvolle Sarkophage hast, dann ist das dein Place to be. Und mal ehrlich, wer kann schon von sich behaupten, Zeit mit Kaiserin Maria Theresia verbracht zu haben?

Schlumberger Kellerwelten

Wer hätte gedacht, dass sich unter den Straßen Wiens ein Labyrinth aus Ziegelsteinen und Sektkellern erstreckt? Auf zwei Kilometern kannst du bei einer Führung in die Geschichte des Wiener Sekts eintauchen und dich zwischen unzähligen Flaschen verlieren (wörtlich und im besten Sinne).

Das Beste daran? Natürlich die Verkostung am Ende. Lass dir Zeit, nimm ein, zwei, drei Gläser mit und genieße den unterirdischen Glamour.

WU Wien – Architektur, die in die Zukunft blickt

Mit Gebäuden, die aussehen, als seien sie eher einem Science-Fiction-Set entsprungen als einer Uni, hat dieser Campus das Zeug, selbst Architektur-Laien zu beeindrucken. Die futuristischen Entwürfe von Größen wie Zaha Hadid machen die WU zu einem echten Hingucker – und einen Spaziergang über den Campus zu einer visuellen Entdeckungsreise. Ein bisschen verrückt, ein bisschen genial – Wien eben.

Danach kann man es den StudentInnen gleich tun und im danebenliegenden entspannen oder in den gehen.

Wo? U2 Station Messe Wien

Die Jugendstil-Toilette am Graben

Ja, du liest richtig. Zugegeben, Toiletten sind normalerweise nicht gerade Sehenswürdigkeiten. Es sei denn, du befindest dich am Graben in Wien. 1905 eröffnet, wurde dieses unterirdische Kleinod von den Meisterarchitekten der Wiener Moderne gestaltet. Wenn du also mal „musst“, dann vielleicht gerade hier, wo goldene Armaturen, geschnitzte Holzelemente und florale Fliesen den sonst so profanen Ort zieren. Ein Abstecher lohnt sich alleine schon für ein etwas skurriles Foto - von dir in der vielleicht schönsten Toilette der Stadt :)

Wo? Am Graben, direkt im Zentrum von Wien.

Justizpalast: Recht auf Schönheit

Der Justizpalast ist so etwas wie ein verstecktes Juwel mitten im Herzen von Wien – und das Beste daran? Fast niemand weiß, dass man hier hochgehen kann. Eine monumentale Eingangshalle mit Marmor, prunkvollen Säulen und einer beeindruckenden Glaskuppel erwartet dich. Doch der wahre Geheimtipp ist das Café im Dachgeschoss. Mit einem Stück Apfelstrudel in der Hand breitet sich Wien vor dir aus. In der Ferne glitzern die Türme des Stephansdoms, und irgendwo hinter dir weht die Geschichte der Julirevolte von 1927 herüber, als das Gebäude brannte.

Beachte: Es gibt (zügige) Einlasskontrollen

MQ Libelle: Kunst und Aussicht in luftiger Höhe

Für einen der besten Ausblicke auf Wien musst du nicht zwingend auf den Stephansdom klettern. Auf dem im MuseumsQuartier genießt du (gratis) neben zeitgenössischer Installationen einen wunderbaren Panoramablick über die Stadt. Mit einem Spritzer in der Hand und dem Sonnenuntergang im Blick fühlt man sich hier fast wie im Himmel. Dazu ist der Eintritt frei – was will man mehr?

Lainzer Tiergarten

Ein Stück Wildnis mitten in der Stadt. Wenn du Lust auf eine grüne Oase hast, dann solltest du in den Westen der Stadt in den flüchten. Einst das private Jagdgebiet der Habsburger, ist dieses Naturreservat heute ein beliebtes Ausfliegsziel der WienerInnen. Hier triffst du auf Wildschweine, Hirsche und vielleicht sogar auf den einen oder anderen Fuchs.

Und nebenbei: Die , ein Schloss, das Kaiser Franz Joseph für seine Sisi bauen ließ, ist auch ein kleines Juwel, das kaum ein Tourist kennt.

Wo? Es gibt mehrere Eingänge, der Haupteingang ist beim .

Der Wiener Zentralfriedhof

Mit über drei Millionen Gräbern ist er fast eine eigene Stadt. Auf dem zweitgrößten Friedhof Europas ruhen Berühmtheiten wie , Franz Schubert und Falco Seite an Seite. Doch es sind nicht nur die Prominentengräber, die diesen Ort so besonders machen. Eine Fahrt mit der nostalgischen Friedhofsbahn durch die verschiedenen religiösen Bereiche – von jüdisch bis islamisch und ein Besuch der machen diesen ungewöhnlichen Ausflug perfekt.

Das Café Dorotheum

Das Café Dorotheum ist ein wahres Kleinod im Herzen Wiens – und zwar eines mit ganz besonderem Flair. Hier kannst du im 2. Stock des ältesten Auktionshauses der Stadt deinen Kaffee schlürfen und dabei live eine Auktion verfolgen. Zwischen Wiener Kaffeehauskultur und dem aufregenden Knistern, wenn der Hammer fällt, erlebst du ein einzigartiges Schauspiel.

Wo? Dorotheum, Spiegelgasse 16, 1010 Wien

Tabubruch: Museum für Schwangerschaftsabbruch und Verhütung

Wenn du denkst, du hast schon alles gesehen, kommt in Wien ein Museum wie dieses daher. Ein ganzes Museum, das sich diesem Tabuthema widmet. Klingt vielleicht ungewöhnlich für einen Städtetrip, aber hey, wir haben gesagt, dass wir abseits der üblichen Pfade wandeln.

Dieses kleine Museum im 15. Bezirk ist überraschend informativ und manchmal erschreckend ehrlich. Gegründet von einer Wiener Frauenärztin, beleuchtet es nicht nur die technische und medizinische Geschichte, sondern auch gesellschaftliche und rechtliche Debatten, die das Thema seit Jahrhunderten begleiten. Von kuriosen antiken Verhütungsmethoden bis hin zu moderneren Ansätzen wird hier nichts ausgelassen. Der Audio-Guide ist dabei auch ziemlich gut.

Augarten – Wiens versteckte Oase

Weg von den Menschenmassen findest du im eine weitläufige Ruheoase. Dieser barocke Gartenanlage ist nicht nur der älteste öffentliche Garten Wiens, sondern beherbergt auch die renommierte . Ein Spaziergang durch die Wiesen und schattigen Alleen gibt dir eine Ahnung davon, warum die Wiener ihre Stadt so lieben. Und wenn du Glück hast, findest du ein ruhiges Plätzchen, um dem Trubel der Stadt für eine Weile zu entkommen.

Bist du sicher?