Kathedrale von Siena
Siena, Toskana, Italien
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Atemberaubend. Umwerfend. Besser als der Dom in Florenz

Die Kathedrale von Siena ist zweifellos eines der beeindruckendsten Paradebeispiel romanisch-gotischer Architektur in Italien. Tatsächlich steht sie in ihrer Pracht dem berühmteren Dom von Florenz in nichts nach – vielleicht übertrifft sie ihn sogar.

Schon von außen begeistert der gigantische Domkomplex mit seiner markanten Fassade aus schwarzem und weißem Marmor und seinen Mosaiken von Alessandro Franchi aus dem 19. Jh. Doch im Inneren entfaltet sich erst seine wahre Pracht. Besonders faszinierend ist der in Marmor eingelassene Fußboden, der aus 56 einzigartigen Mosaik-Panels besteht – einige von ihnen werden nur in den Sommermonaten vollständig enthüllt.

Ein besonderes Highlight ist der Aufstieg zur Panorama-Plattform des Facciatone, der einen unvergleichlichen Blick über Siena und das toskanische Umland bietet. Ebenfalls sehenswert sind die geheimnisvolle Krypta mit ihren Freskos aus dem 12. Jh., die erst 1999 entdeckt wurde, sowie die Piccolomini-Bibliothek, deren Fresken von Pinturicchio die Lebensgeschichte von Papst Pius II. erzählen.

Es ist kaum zu fassen, dass die Kathedrale ursprünglich noch größer werden sollte. Der Ausbau wurde jedoch durch den Ausbruch der Pest gestoppt, wodurch die ehrgeizigen Pläne buchstäblich begraben wurden.

Zudem beherbergt die Kathedrale einige der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte:

  • Die Kanzel von Nicola Pisano (1265–1268) gilt als Meisterwerk der Skulptur und zeigt die Übergangsphase von der Gotik zur Frührenaissance.
  • Michelangelo, einer der größten Künstler der Renaissance, schuf 4 Skulpturen für den Piccolomini-Altar, darunter den Heiligen Paulus, der möglicherweise ein Selbstporträt darstellt, und den Heiligen Petrus.
  • Donatello steuerte eine ausdrucksstarke bronzene Skulptur von Johannes dem Täufer bei, die in der Johanneskapelle zu sehen ist. Diese Darstellung ist typisch für seinen dramatischen Stil und zeigt den Heiligen in einer tief bewegten Pose.
  • Gian Lorenzo Bernini, der führende Bildhauer des Barock, ist mit zwei bemerkenswerten Werken in der Chigi-Kapelle vertreten: Der Heilige Hieronymus und Maria Magdalena in Ekstase. Diese Marmorfiguren, entstanden zwischen 1661 und 1663, demonstrieren Berninis einzigartige Fähigkeit, tiefgehende Emotionen und dynamische Bewegungen im Stein festzuhalten. Die Chigi-Kapelle selbst wurde von Papst Alexander VII. aus der Chigi-Familie in Auftrag gegeben und ist ein herausragendes Beispiel barocker Kunst.
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